Island-Reisepläne für Fotografen
- Kevin Read

- 29. Sept.
- 5 Min. Lesezeit
Dieser Artikel ist Teil des Komplettführers für Fotografie in Island

Island ist ein riesiges Ziel für Fotografen, mit unzähligen Orten, die man unmöglich alle auf einer Reise besuchen kann. Jeder Reiseplan ist ein Kompromiss, und es gibt viele Möglichkeiten, wie du deine Route und die Spots, die du sehen willst, zusammenstellst.
Der Zeitpunkt deiner Reise hilft dir, deine Auswahl einzugrenzen. Im Winter bist du auf die Küstenregionen beschränkt, im Sommer kannst du die besten Chancen für Tierfotografie nutzen. Egal wann du kommst, es gibt immer mehr Fotospots, als in eine Reise passen – du musst also priorisieren.
Die wichtigste Entscheidung als Fotograf ist, ob du die bekannten Touristenorte oder lieber die besten Fotospots besuchen willst. Die meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Islands sind nicht immer die lohnendsten für Fotografen – es hilft, ein klares Ziel für deine Reise zu haben.
Diese Routen basieren auf 10-tägigen Reisen für Fotografen und lassen sich ganz einfach verlängern, verkürzen oder kombinieren, damit sie zu deinen eigenen Plänen und deiner verfügbaren Zeit passen.
10 Tage Island-Rundreise: Fotografie an der Südküste

Kartendaten von OpenStreetMap
Dieser Fotoreiseplan für Island ist ideal für Einsteiger und bringt dich zu den bekanntesten Spots mit der einfachsten Anreise. Diese Orte sind gut erreichbar, wenn du ein Auto mietest, und das ganze Jahr über zugänglich. Die Route basiert auf dem Wissen anderer Fotografen, sodass du dich voll darauf konzentrieren kannst, großartige Bilder an spektakulären Orten zu machen.
Geheimtipps oder abgelegene Plätze findest du in diesem Plan nicht, aber er meidet die größten Touristenmassen und legt den Fokus auf die besten Fotospots. Vielleicht findest du hier nicht die originellsten Kompositionen, aber die Route führt dich auch zu weniger besuchten Orten sowie den absoluten Highlights.

Tage 1–6: Fahre entlang der Südküste von der Gegend um Reykjavik über Vik bis ganz in den Südosten nach Vestrahorn. Fast die gesamte Strecke führt über die Ringstraße (Route 1), die an vielen der beliebtesten Fotospots vorbeikommt.
Du kannst die Etappen mit mehreren Übernachtungen entlang der Küste aufteilen. Wenn du aber nicht ständig die Unterkunft wechseln möchtest, bleib lieber länger in Vik und Höfn. Zu den fotografischen Highlights auf dieser Route zählen:
Die Wasserfälle Seljalandsfoss und Skogafoss
Das Flugzeugwrack von Sólheimasandur
Die Küstenabschnitte Reynisfjara-Strand und die Dyrhólaey-Halbinsel
Die Gletscherlagune Jökulsárlón
Gletscher bei Sólheimajökull, Fjallsárlón, Heinabergsjökull
Die eindrucksvollen Berge Vestrahorn und Eystrahorn
Tag 7: Fahre die Südküste wieder westwärts zurück und halte an allen Highlights, die du noch einmal fotografieren möchtest, bevor du die Halbinsel Snæfellsnes erreichst.
Tage 8–10: Erkunde die wunderschöne Snæfellsnes-Halbinsel – vor allem die Highlights Kirkjufell, die Schwarze Kirche und die Klippen von Lóndrangar.
Alle Top-Spots liegen hier dicht beieinander, und du kannst an einem Ort übernachten (ich empfehle Grundarfjörður für den gesamten Aufenthalt).
10 Tage Island-Rundreise: Fotografie im Norden

Kartendaten von OpenStreetMap
Die ruhigeren Ecken Islands findest du am einfachsten im Norden. Es gibt viele Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten, aber je weiter du dich von Reykjavik entfernst, desto entspannter wird es. Der Norden bietet eine gute Mischung aus einfacher Erreichbarkeit und weniger Trubel als der Süden.
Wenn du eine längere Islandreise (drei Wochen oder mehr) planst, kannst du diese Route mit der Südküsten-Route oben kombinieren und so alle Highlights entlang der Ringstraße erleben. Für eine kürzere Reise musst du eventuell Prioritäten setzen, aber in zwei Wochen kannst du trotzdem ganz Island umrunden, ohne dich zu sehr zu hetzen.

Tage 1–2: Starte in den Ostfjorden und nutze Egilsstaðir als Basis, um die Fjorde und nahegelegene Wasserfälle wie Hengifoss und Klifbrekkufossar zu erkunden. Die Ostfjorde lassen sich super mit dem Auto entdecken – hinter jeder Kurve warten spektakuläre Aussichten, wenn du der Küstenstraße folgst.
Tage 3–6: Fahre für ein paar Tage nach Mývatn, wo dich ein wunderschöner See und ein perfekter Ausgangspunkt für Fotospots in der Umgebung erwarten. Mývatn liegt im Landesinneren, und die Gegend ist voll von Vulkanlandschaften und beeindruckenden Wasserfällen.
Von hier aus erreichst du die spektakulären Wasserfälle Dettifoss, Selfoss und Goðafoss – alles Island-Highlights, aber etwas weniger besucht, weil sie so abgelegen sind. Außerdem kannst du die Geothermalgebiete Krafla und Hverir besuchen und in der nördlichen Version der Blauen Lagune, den Mývatn Nature Baths, entspannen.
Für etwas Abwechslung und ein anderes Island-Erlebnis lohnt sich ein Abstecher nach Húsavík für eine Walbeobachtungstour (wenn du zwischen April und September unterwegs bist).
Tage 7–8: Die Nordküste ist lang, und einige Orte im Nordwesten sind von Mývatn aus schwer erreichbar. Plane ein oder zwei Tage westlich von Akureyri ein, um außergewöhnlichere und weniger besuchte Küstenorte zu erkunden.
Das Highlight in dieser Gegend ist die markante Felsnadel Hvitserkur – ein perfekter Spot für mindestens einen Sonnenauf- oder -untergang. Außerdem findest du hübsche Dörfer, einige Wasserfälle und traditionelle Gebäude.
Tage 9–10: Die Westfjorde sind schwieriger zu erreichen als die Ostfjorde, und manche Gebiete sind gar nicht an das Straßennetz angebunden. Der beste Bereich für Fotografie ist die südwestliche Ecke, und als Basis eignen sich die Fjorde südlich von Ísafjörður. Im Winter ist die Region schwer zugänglich, und auf den Straßen kann es zu Verzögerungen kommen.
Die Westfjorde bieten einige der schönsten Orte Islands, darunter den Wasserfall Dynjandi und die Vogelfelsen an den Klippen von Látrabjarg.
10 Tage Island-Rundreise: Das Hochland

Kartendaten von OpenStreetMap
Das Hochland ist nur im Sommer zugänglich, bietet aber einige der beeindruckendsten Landschaftsmotive Islands. Wenn du im Sommer unterwegs bist und das Maximum aus diesem Teil des Landes herausholen willst, bringt dich diese Route zu Orten, die im Winter nicht erreichbar sind.
Für so eine Reise solltest du im Voraus planen und buchen, denn die Zugänglichkeit des Hochlands fällt mit der Hauptreisezeit zusammen – dann sind die Preise hoch und die Verfügbarkeit gering.

Tage 1–3: Starte an der Südküste, um Island kennenzulernen, und besuche einige der Küstenhighlights rund um Seljalandsfoss und Skogafoss. Fahre dann ins Hochland nach Þórsmörk, das über eine Stichstraße erreichbar ist und keine Durchfahrt zu anderen Orten zulässt – hierhin geht es also nur hin und zurück über die F-249.
Nutze die Zeit zum Wandern in Þórsmörk und verpasse nicht den Aussichtspunkt Valahnúkur für Sonnenauf- oder -untergang. Übernachte in den Volcano Huts oder auf dem Campingplatz, um das Beste aus diesem Ort herauszuholen und das Tal bei unterschiedlichen Bedingungen zu erleben.
Tag 4: Háifoss liegt zwar nicht an einer F-Straße, ist aber nur über eine sehr holprige Strecke im Sommer erreichbar. Der Wasserfall ist spektakulär, und du kannst diesen Abstecher mit Gullfoss kombinieren, um die Weiterfahrt zu erleichtern.
Tage 5–6: Fahre etwa 1,5 Stunden nördlich auf der F-35 von Gullfoss zum geothermischen Gebirge Kerlingarfjöll – eine der außergewöhnlichsten Landschaften Islands. Die Straße ist anspruchsvoll und es gibt mehrere Flussdurchquerungen, also plane deine Fahrt gut und übernachte in der Nähe von Kerlingarfjöll, wenn du länger bleiben willst.
Rund um Kerlingarfjöll gibt es mehrere Tageswanderungen, mit besonders spektakulären Geothermalgebieten bei Hveradalir und weiter nördlich an der F-35 bei Hveravellir.
Um die Weiterreise zu erleichtern, kannst du auch nur eine Nacht in Kerlingarfjöll verbringen und die nächste Nacht weiter südlich bei Gullfoss oder Háifoss einplanen. So vermeidest du eine lange Hochlandfahrt am nächsten Tag.
Tage 7–8: Landmannalaugar ist ein beeindruckendes Gebirge aus bunten Rhyolithbergen und eines der besten Fotomotive im Hochland. Du kannst hier zelten oder in den Hütten übernachten und Tagesausflüge mit dem Auto zu tollen Fotospots an den nahegelegenen F-Straßen machen.
Hier fotografierst du eine Mischung aus Wanderungen zu Aussichtspunkten rund um Landmannalaugar und Fahrten zu Zielen entlang der F-208. Es gibt mehrere Tageswanderungen vom Campingplatz, oder du probierst eine Mehrtagestour und verlängerst diesen Abschnitt.
Viele Spots rund um Landmannalaugar wirken aus der Luft – zum Beispiel mit einer Drohne – besonders eindrucksvoll. Die Landschaft besteht aus uralten Vulkanbergen und riesigen Kratern, die sich aus der Vogelperspektive am besten einfangen lassen.
Tage 9–10: Álftavatn und Lakagígar sind Fotohighlights mit Vulkangipfeln in einer kargen Landschaft aus schwarzem Sand und Lavafeldern. Álftavatn ist nicht leicht erreichbar, aber beide liegen südlich von Landmannalaugar und lassen sich in ein paar Tagen erkunden.
Du kannst für die letzten Tage dieser intensiven Route auch andere Schwerpunkte setzen oder sie etwas verlängern, um mehr Zeit rund um Landmannalaugar zu verbringen.



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