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Die beste Zeit für Landschaftsfotografie in Patagonien


Trees with autumn colour surrounding the waterfall Chorrillo del Salto

Die meisten Landschaftsfotografen zieht es im Herbst nach Patagonien. Dann zeigen sich die Blätter in ihren leuchtendsten Farben, das Licht ist besonders stimmungsvoll und die Tage sind angenehm lang – perfekt, um sowohl Sonnenaufgang als auch Sonnenuntergang voll auszunutzen.


Allerdings hängt die beste Reisezeit für Patagonien auch davon ab, was du sonst noch erleben und welche Aktivitäten du ausprobieren möchtest. Vielleicht träumst du von absoluter Stille in verschneiten Winterlandschaften oder möchtest lieber in den wärmeren Sommermonaten ausgedehnte Wanderungen unternehmen. Hier findest du einen Überblick über jede Jahreszeit und was sie für deinen Besuch bedeuten könnte.



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Patagonien im Frühling besuchen


Sonnenaufgang (Oktober): 06:50 Uhr

Sonnenuntergang (Oktober): 20:25 Uhr


Waves breaking over rocks in front of the mountains in Torres del Paine

Der Frühling dauert in Patagonien von September bis November und ist die Zeit, in der sich die Bergregionen langsam wieder vom Winter erholen. Das heißt, es gibt mehr Flüge, die Wanderwege sind besser zugänglich und die Chancen stehen gut, Jungtiere in den Hügeln zu beobachten.


Für Fotografen ist das große Highlight die Wildblumenpracht, die vor allem im Frühling blüht und spannende Vordergründe für Landschaftsaufnahmen bietet. Das Klima ist mild (10°C–18°C / 50°F–65°F), aber oft regnerisch, mit starkem Wind und großen Schwankungen von Tag zu Tag. Die kräftigen patagonischen Winde sorgen oft für Lenticularwolken, die spektakuläre Motive für Landschaftsfotos liefern.


Der Frühling gilt als Nebensaison in Patagonien, weshalb die Nationalparks und beliebten Orte etwas weniger besucht sind. Du findest leichter gute und günstigere Unterkünfte. Im Herbst reisen mehr Fotografen nach Patagonien als im Frühling, weshalb du in der Hauptlichtzeit im Frühling oft die besten Fotospots für dich allein hast.


Für Landschaftsfotografie in Patagonien ist der Herbst kaum zu übertreffen, aber der Frühling ist dicht dahinter. Wenn Fotografie nicht dein einziges Ziel ist und du eine ruhigere, preiswertere Alternative suchst, bei der du trotzdem wandern, Tiere beobachten und tolle Landschaftsbilder machen kannst, ist der Frühling genau richtig für dich.


Patagonien im Sommer besuchen


Sonnenaufgang (Januar): 06:07 Uhr

Sonnenuntergang (Januar): 21:53 Uhr


A piece of driftwood in front of the mountains at Torres del Paine

Der Sommer in Patagonien dauert von Dezember bis Februar und ist die absolute Hochsaison. Die meisten Besucher kommen zum Wandern und für Outdoor-Abenteuer, und die langen Tage sowie das wärmere Wetter machen den Sommer zur beliebtesten Reisezeit.


Patagonien ist ein Paradies für Wanderer und im Sommer sind alle Wege vollständig geöffnet. Im Torres del Paine zieht es viele auf das W oder das O – spektakuläre Mehrtagestouren rund um die Berge, benannt nach dem Verlauf der Routen. El Chaltén, das Tor zum Nationalpark Los Glaciares in Argentinien, bietet alles von entspannten Tageswanderungen bis hin zu mehrtägigen Abenteuern in den Bergen, und die meisten längeren Routen sind im Sommer einfacher oder überhaupt erst möglich.


Für Fotografen bietet der Sommer im Vergleich zur Nebensaison wenig Vorteile. Die langen Tage laden zwar zu ausgiebigen Touren ein, aber der Sonnenaufgang ist sehr früh und der Sonnenuntergang sehr spät, was es schwierig macht, beides an einem Tag mitzunehmen. Gerade in El Chaltén, wo viele Top-Spots nur zu Fuß erreichbar sind, wird das Fotografieren zur Herausforderung. Die langen Tage machen es schwer, rechtzeitig zum Sonnenaufgang vor Ort zu sein, und für den Sonnenuntergang heißt es, das grelle Mittagslicht in den Bergen lange auszuhalten.


Das Klima im Sommer ist zwar warm, aber launisch (13°C–24°C / 55°F–75°F). Das Wetter in Patagonien bleibt das ganze Jahr über unberechenbar, daher wirst du wahrscheinlich eine Vielzahl von Bedingungen erleben, egal wann du unterwegs bist. Das bedeutet aber auch, dass du gute Chancen auf dramatische Wolkenstimmungen für deine Fotos hast.


Wenn du Patagonien hauptsächlich wegen der Landschaftsfotografie besuchen willst, empfehle ich, die Sommermonate zu meiden. Es sind deutlich mehr Reisende unterwegs (auch wenn die besten Fotospots zum sehr frühen Sonnenaufgang meist trotzdem ruhig sind) und Unterkünfte sind am teuersten und schnell ausgebucht. Wenn du jedoch die langen Wanderungen machen möchtest, ist der Sommer vielleicht doch die beste Option – und du hast die größte Chance, außergewöhnliche und weniger fotografierte Orte für einzigartige Bilder zu erreichen.


Patagonien im Herbst besuchen


Sonnenaufgang (April): 08:35 Uhr

Sonnenuntergang (April): 19:05 Uhr


A tree with an autumn landscape in front of Mount Fitz Roy in Patagonia

Der Herbst in Patagonien dauert von März bis Mai und ist die absolute Hochsaison für Fotografen. In diesen Monaten finden die meisten professionellen Fototouren statt, und Stative sind fast genauso häufig zu sehen wie Wanderstöcke. Die Herbstfärbung zieht Fotografen aus aller Welt an, und rund um El Chaltén verwandeln die Farben die Landschaft besonders eindrucksvoll. Auch wenn jede Jahreszeit ihren Reiz hat, machen die Baumarten und ihre Fülle in Patagonien den Herbst zu einem wirklich spektakulären Erlebnis.


Im Herbst beginnen einige Wanderwege zu schließen, sodass längere Touren (wie das W und das O im Torres del Paine) je nach Zeitpunkt deines Besuchs eventuell nicht mehr möglich sind. Dadurch sind weniger „normale“ Touristen unterwegs, sodass Fotografen etwas leichter gute Unterkünfte finden können. Allerdings ist der Herbst bei Fotografen so beliebt, dass es zum Sonnenaufgang an vielen bekannten Spots genauso voll sein kann wie im Sommer. Es gibt zwar Momente, in denen du die Landschaft für dich allein hast, aber zum Sonnenaufgang an Hotspots wie dem „geheimen“ Wasserfall bei El Chaltén oder am Salto Grande im Torres del Paine triffst du garantiert auf viele andere Fotografen.


Das Klima im Herbst ist extrem wechselhaft: Starke Winde wechseln sich mit völliger Windstille oder Schnee ab, und am nächsten Tag scheint wieder die Sonne. Die Temperaturen liegen zwischen 7°C–18°C / 45°F–65°F, und du solltest ausreichend Schichten einpacken und auf alles vorbereitet sein.


Die Herbstfotografie lebt von den kräftigen Rot- und Gelbtönen der Saison, aber es gibt zwei wichtige Punkte, die du für die Herbstfotografie in Patagonien beachten solltest:


  • Im Torres del Paine haben Waldbrände 2005 und 2011 große Flächen des Parks entwaldet, daher hängen starke Bilder im Park nicht unbedingt von Herbstfarben ab. Du kannst deinen Besuch im Torres del Paine im Herbst also flexibler planen.


  • Rund um El Chaltén prägen Bäume das Landschaftsbild, das durch die Herbstfarben komplett verwandelt wird. Allerdings hält das Farbspektakel nur sehr kurz an, daher ist das Timing deines Besuchs entscheidend. Die berüchtigten patagonischen Winde können die Bäume nach nur einem kurzen Sturm entlauben, sodass selbst wenige Tage nach dem Höhepunkt die Szenerie schon ganz anders aussehen kann.


Ich war zuletzt 2023 in Patagonien und der Höhepunkt der Herbstfärbung in El Chaltén lag etwa am 10. April 2023. Das verschiebt sich jedes Jahr je nach Niederschlag und anderen Wetterbedingungen.


Der Herbst ist die beste Jahreszeit für Landschaftsfotografie in Patagonien. Die meisten Fotoreisen werden in dieser Zeit angeboten, und du wirst viele bekannte Landschaftsfotografen in der Region treffen. Wenn dir aber auch das Wandern wichtig ist oder du auf der Suche nach ungewöhnlicheren Motiven bist, gibt es viele Gründe, stattdessen im Frühling zu kommen. Wenn möglich, plane deine Reise flexibel, damit du den Höhepunkt der Herbstfarben in El Chaltén nicht verpasst.


Patagonien im Winter besuchen


Sonnenaufgang (Juli): 09:38 Uhr

Sonnenuntergang (Juli): 18:16 Uhr


A piece of ice in a glacier lagoon in front of the mountain Cerro Torre in Patagonia

Der Winter in Patagonien geht von Juni bis August und ist die ruhigste Zeit für einen Besuch. Selbst in kleinen Regionen gibt es Mikroklimata, das heißt, du erlebst nicht überall durchgehend eisiges Winterwetter, sondern das Wetter kann unberechenbar, aber manchmal auch erstaunlich mild sein. Die Temperaturen liegen zwischen 7°C–18°C / 45°F–65°F und schwanken je nach Ort stark.


Längere Wanderrouten werden im Winter kaum genutzt, viele abgelegene Refugios sind geschlossen. Auch das Serviceangebot ist eingeschränkt, einige Touren finden nicht statt und Unterkünfte sind etwas schwieriger zu bekommen. Trotzdem bleiben die kürzeren Wanderwege offen, und es gibt Möglichkeiten für Wintersport, falls du deiner Reise noch weitere Aktivitäten hinzufügen möchtest.


Für Fotografen kann Schnee eine Landschaft komplett verwandeln – von der Farbe der Gipfel bis zur gesamten Stimmung. Auch im Winter lassen sich Wildtiere in den Tälern beobachten, und die meisten der besten Fotospots sind problemlos erreichbar. Da die meisten Fotografen im Herbst anreisen, ist jetzt deine Gelegenheit, die Region einmal ganz anders festzuhalten.


Eine Winterreise nach Patagonien ist mehr Abenteuer als zu anderen Jahreszeiten, und du wirst manche Orte schwieriger und langsamer erreichen. Wenn du aber einige der besten Fotospots der Welt in einer ruhigeren Atmosphäre erleben möchtest, kann das ein unglaubliches und fotografisch sehr lohnendes Erlebnis sein. Besonders wenn du Wintersport magst, ist dies eine ungewöhnliche und spannende Zeit, Patagonien zu entdecken.


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The cover of a guide to photography in Patagonia

 
 
 

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