Die beste Zeit für Landschaftsfotografie in Island
- Kevin Read

- 29. Sept.
- 5 Min. Lesezeit
Dieser Artikel ist Teil des Komplettführers für Fotografie in Island

Island ist im Sommer und im Winter ein völlig unterschiedlicher Ort – du solltest dir also zuerst überlegen, welche Seite von Island du erleben möchtest. Im Winter erwarten dich beeindruckende verschneite Landschaften mit einer rauen Stimmung und die Chance, Polarlichter am Himmel zu fotografieren – ideal für minimalistische Aufnahmen. Im Sommer ist Island zugänglicher und farbenfroher, du kannst das Hochland bereisen und viele weitere Orte entlang der Küste entdecken.
Die Landschaft Islands zeigt sich im Sommer oder Winter von ihrer besten Seite – entweder hast du den größten Zugang (Sommer) oder die eindrucksvollste Atmosphäre (Winter). Der späte Frühling ist dagegen die beste Zeit für Tierbeobachtungen, und manche Orte erstrahlen im Herbst besonders schön in kräftigen Farben.
Um Island wirklich komplett zu entdecken, braucht es mehrere Reisen. Für den ersten Besuch empfehle ich aber ganz klar den Winter. Die Reise ist zwar anspruchsvoller und du kannst weniger Orte erreichen, aber die Landschaft ist so einzigartig und die Möglichkeit, Polarlichter zu erleben, so spannend, dass ein Winterabenteuer in Island einfach unvergesslich bleibt.
In diesem Artikel erfährst du, was dich zu jeder Jahreszeit in Island erwartet.
Island im Frühling besuchen

Sonnenaufgang – Sonnenuntergang
15. März: 07:44–19:29
15. April: 05:54–21:02
15. Mai: 04:11–22:39
Der Frühling ist in Island eine ruhige Jahreszeit, und in abgelegenen Regionen triffst du auf weniger Besucher. Zu Beginn der Saison kannst du mit etwas Glück noch Polarlichter fotografieren, gegen Ende blühen Wildblumen und die Tierwelt wird aktiver – überlege dir also gut, in welchem Teil des Frühlings du reisen möchtest.
Wenn dich Tier- und Vogelfotografie besonders interessiert, ist der späte Frühling die ideale Zeit für Touren zu den besten Vogelbeobachtungsplätzen des Landes (zum Beispiel Grímsey oder Látrabjarg). Auch im Sommer sind viele Tiere zu sehen, aber das späte Frühjahr ist oft optimal: viele Tiere, weniger Menschen.
In den frühen Frühlingsmonaten kannst du bei klarem Himmel noch Polarlichter einfangen. Allerdings sieht die Landschaft direkt nach der Schneeschmelze oft nicht besonders fotogen aus, und die Bedingungen sind nicht stabil genug, um Schnee und Eis zu garantieren. Wenn du Wert auf Winterlandschaften legst, solltest du lieber gezielt im Winter reisen, statt auf das wechselhafte Frühjahr zu setzen.
Selbst im späten Frühling sind die Highlands meist noch nicht zugänglich, was diese Zeit für Landschaftsfotografie weniger attraktiv macht. Wenn du unbedingt ins Hochland möchtest, musst du warten, bis der Schnee weg ist – im Frühling bist du meistens auf die Küstenregionen beschränkt.
Island im Sommer besuchen

Sonnenaufgang – Sonnenuntergang
15. Juni: 02:57–00:00
15. Juli: 03:42–23:22
15. August: 05:20–21:41
Die vielen Fotospots, die im Sommer erreichbar sind, machen diese Jahreszeit zu einer der besten für einen Island-Trip. Es gibt kaum einen anderen Ort auf der Welt, an dem du so raue Landschaften und abgelegene Gegenden erkunden kannst, in die sich nur wenige Besucher verirren. Für Tierfotografie ist der Sommer perfekt, um brütende Vögel zu beobachten.
Im Sommer ist ganz Island offen, du hast mehr Möglichkeiten zum Kajakfahren, für Bootstouren, Tierbeobachtungen, Wanderungen und andere Outdoor-Abenteuer. Wenn du eine Mischung aus Aktivitäten und Fotografie suchst, bietet dir der Sommer die größte Auswahl.
Allerdings ist Island im Sommer teurer und voller – du musst mehr planen, ein größeres Budget einrechnen oder flexibel sein, zum Beispiel indem du einen Camper mietest. Das beste Licht gibt es oft spät nachts oder früh am Morgen, und um das Maximum aus der Landschaft herauszuholen, brauchst du etwas Einsatz und Organisation.
Polarlichter wirst du im Sommer natürlich nicht sehen, und die Stimmung sowie die Farbpalette deiner Bilder unterscheiden sich deutlich vom Winter. Wenn dich aber die wilde Weite des isländischen Hochlands reizt, ist der Sommer die einzige Zeit, in der du wirklich alle Regionen des Landes erreichen kannst.
Island im Herbst besuchen

Sonnenaufgang – Sonnenuntergang
15. September: 06:51–19:51
15. Oktober: 08:19–18:06
15. November: 09:58–16:25
Ein Herbstbesuch in Island unterscheidet sich zu Beginn und Ende der Saison deutlich. Im September hast du vielleicht noch Zugang zu Teilen des Hochlands und kannst abgelegenere Orte mit weniger Touristen erkunden. Im November steigt die Chance auf Polarlichter, und du hast weniger Schnee und Winterstraßen als bei einem späteren Besuch im Jahr.
Der Herbst kann eine großartige Zeit für Island sein, wenn du dein Budget schonen und außerhalb der Hauptsaison reisen möchtest. Mit ein bisschen Glück bei den Bedingungen kannst du eine Erfahrung machen, die dem Sommer oder Winter ähnelt – aber mit den Vorteilen einer ruhigeren Reisezeit.
Allerdings kann der Herbst auch braun und regnerisch sein, und deine Reise hängt stark vom Wetter ab. Wenn du unbedingt ins Hochland und zu abgelegenen Fotospots willst, ist der Sommer verlässlicher. Für Schneelandschaften und Polarlichter hast du im Februar die bessere Garantie. Eine Herbst-Fototour kann sich lohnen, aber du brauchst die passenden Bedingungen.
Wenn du auf Tierfotografie aus bist, ist der Herbst nicht ideal – die meisten Vögel sind nach der Brutsaison schon abgezogen.
Island im Winter besuchen

Sonnenaufgang – Sonnenuntergang
15. Dezember: 11:17–15:29
15. Januar: 10:56–16:18
15. Februar: 09:24–18:00
Das Abenteuer, Island im Winter zu bereisen, ist ein kleiner Preis für eine spektakuläre Landschaft, die (meiner Meinung nach) mit Schnee am eindrucksvollsten wirkt. Island ist rau, geprägt von weiten Ebenen und schroffen Felsgipfeln – eine Schneeschicht reduziert die Landschaft auf das Wesentliche und ermöglicht wunderschöne minimalistische Aufnahmen mit dem Weitwinkelobjektiv.
Auch wenn Teile Islands unzugänglich sind und Polarlichter nie garantiert werden können, hat der Winter eine besondere Stimmung, und du kannst unglaubliche Szenen der verschneiten Natur festhalten.
Im Winter gibt es in Island kaum Wildtiere, und das Hochland ist praktisch nicht erreichbar – das schränkt deine Fotomöglichkeiten ein. Es gibt zwar viele tolle Spots, die du problemlos erreichst, aber manche Motive, auf die du hoffst, sind in dieser Jahreszeit nicht möglich. Viele Restaurants und andere Einrichtungen sind ebenfalls geschlossen, daher solltest du einen Besuch abgelegener Regionen gut planen.
Winterliches Autofahren in Island kann stressig sein, wenn du nicht gerade das Abenteuer suchst. Die eingeschränkte Erreichbarkeit verlangsamt deine Reise, macht die Wege zwischen den Locations länger und erhöht die Chance, dass das Wetter deine Route durcheinanderbringt.
Mit etwas Planung und Geduld ist der Winter aber eine besonders spannende Zeit für Island – und du kannst atemberaubende Bilder von dieser anderen Welt mit nach Hause nehmen.
Fazit

Die beste Reisezeit für Island hängt davon ab, was du fotografisch erreichen möchtest – aber die klarsten Optionen sind Winter (für fantastische Schneelandschaften) oder Sommer (für den vollen Zugang ins Hochland).
Das Wetter kann in Island zu jeder Jahreszeit herausfordernd sein, deshalb solltest du immer warme Schichten und Regenkleidung einpacken. Die Landschaft verändert im Laufe des Jahres ihren Charakter, Tiere zeigen sich zu bestimmten Zeiten, und die Chance auf Polarlichter hängt von der Länge der Nacht ab. Jedes Foto, das du in Island machst, sieht je nach Jahreszeit anders aus – und der Zeitpunkt deiner Reise ist die erste wichtige Entscheidung.



Kommentare